Singende Vögel, Quakende Frösche und summende Insekten – das Naturschutzgebiet (NSG) Schnaakenmoor ist eine friedliche Idylle. Damit das Naturparadies möglichst wenig durch krachende Motorengeräusche gestört wird, sorgt jetzt tierische Unterstützung für die Grünpflege vor Ort.
© Bezirksamt Altona
Bereits in den vergangenen drei Jahren hat eine kleine Herde aus Schafen und Ziegen – quasi als „Öko-Rasenmäääher“ – dazu beigetragen, die Heide und Moorlandschaft durch das gezielte Beweiden zu erhalten. Die Maßnahme wird auch in diesem Jahr fortgesetzt. Mit dem Unterschied, dass statt Schafen nun sogenannte Dexter-Rinder im Einsatz sind. Die neuen Vertiku(h)tierer sind aufgrund ihrer geringen Körpergröße und ihres geringen Gewichts ideal, um feuchte Gebiete zu beweiden und dabei die Bodenbelastung möglichst gering zu halten.
Das bevorzugte Futter der Dexter-Rinder sowie der Ziegen sind frische Triebe, Laub und junge Gehölze, was sie zu einem idealen Partner für die erforderlichen Landschaftspflegearbeiten macht.
Katharina Fegebank, Senatorin für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Das Naturschutzgebiet Schnaakenmoor ist eine wunderbare Landschaft inmitten des schönen Forstreviers Klövensteen. Ich freue mich sehr, dass es uns gemeinsam gelungen ist, die Pflege des Areals auch auf natürliche Art und Weise zu gestalten. Damit tragen wir dem Charakter eines Naturschutzgebietes einmal mehr Rechnung.“
Christoph Brümmer, stellvertretender Bezirksamtsleiter Altona: „Die Artenzusammensetzung sowie die Anzahl der Tiere wurden so angepasst, dass der Erhalt der Heide- und Moorlandschaft vor allem durch die Tiere und nur ergänzend durch maschinellen oder auch personellen Pflegeinsatz erfolgt. Je nach Bedarf werden die Herdengrößen so angepasst, dass die Tiere möglichst alle heranwachsenden Baumarten zurückdrängen und somit die biologische Landschaftspflege im Schnaakenmoor betreiben.“
Die tierischen Helfer sind in der Lage, die Heide- und Offenlebensräume über viele Jahre offen zu halten und damit den Einsatz von Maschinen hinauszuzögern – ganz ohne geht es jedoch nicht. Wenn die Heide alt wird, wird sie auch durch die Tiere nicht mehr gefressen und es bilden sich Moosschichten unter der Heide. Diese Flächen müssen dann maschinell gepflegt werden, um die Heide zu verjüngen und wieder Offenbodenstellen herzustellen.
Die Beweidung wurde in enger Abstimmung mit den betreuenden Naturschutzverbänden geplant und umgesetzt und ist vorerst auf drei Jahre ausgelegt. Sie wurde in Abstimmung mit dem Bezirksamt Altona von der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) ausgeschrieben und finanziert. Die insgesamt 40 Ziegen und 6 Dexter-Rinder sollen durch das gezielte Beweiden eine abwechslungsreiche Vegetation fördern, die Lebensraum für verschiedene Pflanzen- und Tierarten bietet. Darüber hinaus werden invasive Pflanzenarten zurückgedrängt und eine natürliche Regeneration der Flächen ermöglicht.